Fernstudium oder Präsenzstudium? Diese Frage stellen sich viele Menschen. Wenn auch Sie dazugehören, lesen Sie sich diesen Artikel durch und sehen Sie sich unseren Vergleich an.
Das Präsenz- und Fernstudium hat einen Stichpunkt gemeinsam, nämlich den akademischen Titel, den man erzielt. Man hat aber viele verschiedene Abzweigungen auf dem Weg dorthin. Sie unterscheiden sich in mehreren Punkten.
Manche stehen dem Fernstudium beiseite, wobei andere das Fernstudium gemeinhin als Nachteil sehen. Es kommt aber immer auf die persönlichen Ansprüche und die Einstellung an. Die Unterschiede sollten jedoch über eines nicht hinwegtäuschen: In beiden Fällen sind die akademischen Ansprüche an die Studierenden gleich hoch.
Unterschiede zwischen einem Fernstudium und Präsenzstudium
Der Name verrät es uns schon, daß es bei einem Präsenzstudium erforderlich ist, vor Ort zu sein. Alle Seminare, Vorlesungen, Sprechzeiten oder Prüfungen finden am Standort der Uni oder Hochschule statt. Welches aber bei einem Fernstudium nicht der Fall ist.
Bei einem Fernstudium studieren Sie von Zuhause aus. Die nötigen Lernmaterialien werden per Post zugeschickt oder online zur Verfügung gestellt. Natürlich muss man lediglich für Prüfungstermine zum Studienort fahren.
Man muss aber ein Fernstudium vom Fernunterricht abgrenzen. Ein Fernunterricht beinhaltet lediglich Lehrgänge, die an staatlich geprüften, privaten Lehrinstituten stattfinden.
Bei einem Fernstudium schließen sie nicht mit einem staatlichen Abschluss (Bachelor, Master) ab, sondern dienen eher dazu, private Interessen zu vertiefen.
Flexibilität für freie Zeiteinteilung vs. feste Termine
Die örtliche Flexibilität bei einem Fernstudium ist gut. Dazu hat man noch die freie Zeiteinteilung als wesentliches Merkmals des Fernstudiums. Jeder Fernstudent kann in Grunde genommen, selbst entscheiden, wann und wie viel er lernt.
Im Gegensatz sieht es aber beim Präsenzstudium mit der Flexibilität etwas anders aus. Einerseits ist an Universitäten und Fachhochschulen der Campus der Dreh- und Angelpunkt nahezu aller Aktivitäten.
Auch Lerngruppen versammeln sich häufig in der Uni Bibliothek oder anderen zentralen Räumlichkeiten.
Andererseits muss man sich im Präsenzstudium nach einem vorgegebenen Terminplan richten. Wenn man am Freitagmorgen eine Vorlesung um 8 Uhr hat, sollte man zu dieser Zeit auch im dafür vorgesehenen Raum an der Uni sein.
Die Rolle der Kosten
Zwischen staatlichen und privaten Anbietern muss man unterscheiden. Die Kosten variieren sich nach diesen ersten zwei Stichpunkten. Wenn Sie ein staatliches Fernstudium suchen, ist die Fernuniversität Hagen der einzige staatliche Anbieter. Diesen Faktor kann man auch deutlich in den Kosten bemerken.
Die Gesamtkosten für Bachelorstudiengänge belaufen sich auf 1.600 Euro bis 2.400 Euro, wobei Masterstudiengänge an der Fernuni Hagen insgesamt 1.000 Euro bis 1.200 Euro kosten.
Man muss die Gebühren nicht auf einmal bezahlen, sondern anteilig pro Semester entrichten.
Die Fernhochschulen zwingen uns hingegen deutlich dazu, tiefer in die Tasche zu greifen. Ein Bachelor-Kurzstudiengang kostet bereits rund 7.000 Euro, wobei Sie die Kosten für einen Masterstudiengang schon mal an 19.000 Euro kratzen.
Natürlich haben Sie auch hier die Möglichkeit, die Gesamtgebühren in monatliche Raten einzuteilen.
Die Entscheidung ist nicht einfach. Der Kostenfaktor sollte nicht das einzige Argument für die Wahl eines Studiengangs darstellen.
Auch wenn ein Fernstudium anfangs die einzige Möglichkeit zu sein scheint, so kann es für den ein oder anderen (trotz eventueller Hindernisse und Opfer) die bessere Entscheidung sein, an einer Präsenzhochschule zu studieren anstatt an einer Fernhochschule einen faulen Kompromiss einzugehen.
Welche Studienfächer auswählen?
Die Anzahl an Fernstudiengängen wächst inzwischen zunehmend. Daher können längst nicht alle Studienfächer per Fernstudium studiert werden.
Besonders die praxisbetonten Fächer sind sehr davon betroffen, wie Medizin, Biologie, Chemie, Pharmazie, Musik, Archäologie, Sportwissenschaften, Ökotrophologie oder Lehramt zu.
Wer daher an einem Studiengang mit einem großen Praxisanteil interessiert ist, wird zwangsläufig auf Präsenzstudium ausweichen müssen.
Sofort starten oder warten?
Sie können ein Fernstudium an einer privaten Fernhochschule sofort starten. Einen Semesterbetrieb gibt es nicht. Das bedeutet für Studieninteressenten, dass sie nicht erst bis zur nächsten Einschreibungsfrist warten müssen.
Das Anmeldeformular kann entweder einfach und bequem auf der Webseite der Fernhochschule heruntergeladen oder den kostenlosen Studienführer anfordert werden, dem ein persönliches Anmeldeformular beiliegt.
An Präsenz Hochschulen gibt es einen regulären Semesterbetrieb und feste Bewerbungsfristen. Diese können den Studienstart unter Umständen hinauszögern. Wer es eilig hat, wird wohl oder übel warten oder aber auch alternative Studienangebote von privaten Fernhochschulen ausweichen müssen.
Unterricht & Unterlagen
Die didaktische Form der Wissensvermittlung ist ebenso ein marktes Unterscheidungskriterium zwischen einem Fernstudium und einem Präsenzstudium. Daraus ergeben sich auch durchaus große Unterschiede beim Studienmaterial.
Das Wissen bei einem Fernstudium, im Gegensatz zum Präsenzstudium wird zum Großteil durch speziell aufbereiteter Studienhefte (in gedruckter und/oder digitaler PDF-Form) vermittelt.
Alle Studienbriefe stellen den Kern der Wissensvermittlung dar und dienen den Studierenden als eine Art roter Faden, der sich alternativ zu Präsenz Vorlesungen, Seminaren & Co. durch das Fernstudium zieht.
Weitere digitale Lernmethoden über E-Learning-Plattformen bzw. den Online-Campus sind hierbei ergänzend.
Ihnen werde Online-Übungen, Prüfungs-Coachings, Webinare, Web-based-Trainings und sonstige multimediale Lerninhalte, wie CD-ROMs, Hörbücher, Lehrfilme, Nachschlagewerke etc. bereitgestellt.
Somit werden alle benötigten Unterlagen, Materialien und Lernhilfen entweder schriftlich oder elektronisch von der Fernhochschule zur Verfügung gestellt.
Eine kleine Beihilfe für die Entscheidung
Ein Fernstudium erscheint für berufstätige Studieninteressierte oftmals als die einzige Möglichkeit, erstrangige Fachkenntnisse neben dem Beruf zu vertiefen und einen akademischen Abschluss zu erwerben.
Die meisten Studierenden empfinden es sogar als Vorteil, ihr Studium selbst zu organisieren und im eigenen Rhythmus zu lernen.
Die Fernhochschulen werben dazu mit erfolgreichen Abschlussquoten, Absolventen mit Auszeichnung und Bildern von fröhlichen Absolventenfeiern. Es gibt in der Tat zahlreiche Fernstudenten, die ihr Fernstudium bis zum Schluss durchziehen.
Die didaktische Form des Fernstudiums bietet Ihnen eine ganze Bandbreite an Vorteilen: Sie müssen nicht lange Hin- und Rückwege zur Uni aufnehmen, keine festen Termine, kein Leerlauf zwischen den Vorlesungen, keine Seminare, Gruppenarbeiten, Referate einplanen.
Man hat natürlich zu all dem nichts negatives beizutragen. Das hört sich alles super an. Wer ohnehin am liebsten alleine lernt, könnte bereits kurz davor sein, das ausgefüllte Anmeldeformular abzuschicken.
Aber Vorsicht ! Obwohl das Fernstudium für den ein oder anderen tatsächlich eine erfolgversprechende Alternative sein kann, so ist es längst nicht für jeden auch die richtige Alternative zum Präsenzstudium.
Sie müssen vorerst auf wesentliche Erfolgsfaktoren achten, die beim Fernstudium zu berücksichtigen sind, um langfristig am Ball zu bleiben. Daher kann für manche ein Präsenzstudium vielleicht der bessere Weg sein.
Einige persönliche Erfahrungen von ehemaligen Studierenden können helfen:
„Ein Bachelor, Master oder Examensabschluss wird über die gesamte Regelstudienzeit gefördert. Egal, ob präsent oder fern. Du verwechselst das mit Fernlehre an Schulen wie der ILS, wo man seinen Schulabschluss nachholt. Das wird nur in den letzten 12 Monaten gefördert. Das eine ist Schülerbafög, das andere Studenten Bafög. In beiden Fällen muss man in Vollzeit eingeschrieben sein, um überhaupt Anspruch auf BAföG zu haben.„
„Ich würde sehr gerne ein Fernstudium machen. Aktuell studiere ich an einer staatlich anerkannten FH in Präsenz und Vollzeit und erhalte BAföG. Nun merke ich Corona-bedingt, dass ich ein Fernstudium total super finde und würde gerne zurück zu meiner Familie ziehen und mein Studium als Fernstudium vorsetzen. Zum geplanten Zeitpunkt hätte ich allerdings gerade mal das 2. Semester hinter mir.„