Finanzierungstipps für Ihr Fernstudium: Ratgeber für 2024

 Autorin: Natascha Petrow | Gutachter: Sven Schmidt | Mitwirkender: Marcel Söder | Redakteurin: Petra Klein


Erfahren Sie in diesem Artikel, wie Sie ein Fernstudium finanzieren können und hinterher keinen hohen Kredit zurückzahlen müssen.

Die deutsche Bildung ist im Vergleich zur Bildung in anderen Ländern günstig und bietet zahlreiche Weiterbildungsoptionen. Eine dieser Möglichkeiten ist ein Fernstudium.

Sie haben sich für ein Fernstudium entschieden und wollen jetzt wissen, wie Ihnen die Studienfinanzierung gelingt und welche Fördermöglichkeiten es in der Regel unabhängig von Ihrem Einkommen gibt und wer gefördert wird?

Wir zeigen Ihnen hier die Infos über verschiedene Arten der Förderung, die Sie im Rahmen der Studienfinanzierung haben, wenn Sie nach Wegen suchen, Studiengebühren sowie laufende, monatliche Kosten zu bezahlen.

Ratgeber zu Finanzierungsmöglichkeiten für ein Fernstudium im Jahr 2024.

Kredite und Studienfinanzierung: Möglichkeiten zur Finanzierung eines Fernstudiums

Schließlich kostet ein Fernstudium in Deutschland monatlich zwischen 1.000 Euro und 2.000 Euro und einige Studiengänge können insgesamt 15.000 Euro oder manchmal sogar 30.000 Euro pro Jahr kosten. Kurz um: Die Weiterbildung ist nicht kostenlos, sondern mit Aufwendungen verbunden. Wer berufsbegleitend studieren möchte und frei von finanziellen Sorgen sein will, braucht viel Geld.

Die erste Möglichkeit, um Ihr Studium zu finanzieren beinhaltet den Weg zum örtlichen Arbeitsamt.

Bildungsgutschein fürs Fernstudium

Finanzieren Sie Ihr Fernstudium doch mit dem Bildungsgutschein. Dies ist eine Förderungsmöglichkeit der Bundesagentur für Arbeit. Mithilfe dieses Gutscheins übernimmt die Agentur für Arbeit die Aufwendungen für eine berufliche Weiterbildung.

Die Unterstützung in Form von einem Gutschein hat aber einen Haken und zwar dass es keinen Anspruch darauf gibt. Studierende müssen also beweisen, dass Sie die Weiterbildung unbedingt benötigen, um wieder einen Job zu finden oder aber einer drohenden Arbeitslosigkeit vorzubeugen. 

Hinzu kommt, dass die Agentur für Arbeit diesen Gutschein nur ungerne vergibt, weil die Kosten für ein Fernstudium viel höher als bei einer nicht-akademischen Weiterbildung sind.

So bekommen Sie den Bildungsgutschein

Wenn Sie es dennoch probieren möchten, müssen Sie im ersten Schritt persönlich bei der Arbeitsagentur erscheinen und das Gespräch mit Ihrem Sachbearbeiter suchen.

Außerdem lässt sich der Gutschein nur einlösen, wenn die Einrichtung nach der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung zugelassen ist.

Hochschul Tipp & Fernhochschulen-Vergleich:

Im Folgenden sehen Sie verschiedene Fernhochschulen, die die Redaktion überzeugt haben und die Studenten in Betracht ziehen können, wenn Sie hochwertige Fernstudiengänge besuchen wollen.

Finanzierung durch eine BAföG-Förderung

Weitere Fördermöglichkeiten umfassen staatliche Hilfen. Das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) kümmert sich um die staatliche Unterstützung und richtet sich an Schüler und Studenten, die Zuschüsse für Ihre Studien- und Lebenshaltungskosten benötigen, da sie sonst Studiengebühren oder die monatliche Pauschale für Literatur- und Reisekosten der Hochschule nicht bezahlen können.

Bedingungen für eine BAföG-Förderung

Wenn Sie eine BAföG Förderung erhalten möchten, sollten Sie das Studium in Vollzeit absolvieren. Der Bafög-Anspruch hat auch die Bedingung, dass Sie noch keine Berufsausbildung abgeschlossen haben und es sich beim Studium um Ihr Erststudium handelt, für das Sie finanzielle Unterstützung erhalten möchten.

Zudem darf Ihr monatlicher Verdienst nicht höher als 450 Euro liegen. Erfolgreich Bafög beantragen können Personen nur, wenn Ihr Vermögen unter 8.200 Euro liegt (wenn Sie allein stehen). 

Außerdem dürfen Sie nicht älter als 30 Jahre alt sein (für Masterstudiengänge gilt maximal 35 Jahre) und der Wohnsitz darf nicht bei den Eltern liegen.

Die BAföG-Förderung eignet sich daher nicht für ein Fernstudium neben dem Beruf. Zudem gilt die Regelung, dass selbst bei einer Bezahlung nur die letzten 12 Monate eines Fernstudiums bezahlt werden. 

Gehen wir von einer Studiendauer von drei Jahren aus, müsste man sich die ersten zwei Jahre anderweitig finanzieren. Für ein Master Fernstudium müssten Sie dann wieder über Finanzierungs- und Fördermöglichkeiten nachdenken.

Sollten Sie die Anforderungen erfüllen, so würden Sie maximal den BAföG-Höchstsatz von 861 Euro monatlich erhalten.

Gut zu wissen: Der Zuschuss besteht lediglich zu 40 Prozent aus einem reinen Zuschuss. Die restlichen 60 Prozent sind ein Darlehen bei der staatlichen KfW-Bank, wodurch pro Semester zusätzliche Kosten entstehen.

Finanzierung durch Kindergeld

Im Normalfall erhalten Eltern für Kinder unter 18 Jahren Kindergeld. Doch es gibt bestimmte Fälle, in denen Eltern für Kinder, die älter als 18 sind, ebenfalls noch Kindergeld bekommen. Eine Kondition ist ein Studium.

Wenn das Kind noch studiert und es unter 26 Jahre alt ist, besteht gegebenenfalls ein Anspruch auf Kindergeld.

Zu den Voraussetzungen der Kindergeld Zahlungen zählt aber, dass eine Ernsthaftigkeit des Studiums gesehen wird. Dafür müssen die Vorlesungen regelmäßig besucht und entsprechende Prüfungen absolviert werden. 

Anspruch auf Kindergeld besteht allerdings nur, wenn das Fernstudium zu der Erstausbildung passt.

Wenn Sie beispielsweise einen Bachelor Abschluss des Studiums erworben haben, anfangen zu arbeiten und nebenbei ein Fernstudium absolvieren, dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass Sie Anspruch auf Kindergeld haben.

Falls das Fernstudium nicht die Erstausbildung ist, besteht Anspruch auf Kindergeld, wenn Sie weniger als 20 Stunden in der Woche arbeiten.

Finanzierung durch Vollzeit- oder Teilzeittätigkeit

Wer sich das Fernstudium mit dem Vollzeitjob finanziert, der sollte beachten, dass eine Fernhochschule gewählt wird, die ein Teilzeitstudium anbiete.

Viele Kurse sind als Vollzeitstudium ausgelegt (40h), sodass eine gleichzeitige Ausführung eines Vollzeitjobs nahezu unmöglich ist. 

Das bedeutet, dass Sie länger studieren, doch gleichzeitig wären Sie finanziell abgesichert und sammeln wertvolle Praxiserfahrung.

Die andere Möglichkeit wäre einen Job in Teilzeit anzunehmen, um in Vollzeit studieren zu können.

Am besten kalkulieren Sie am Anfang, wie viel Geld Sie zum Leben benötigen und berechnen im Anschluss, wie viele Stunden im Monat Sie arbeiten müssen, um sowohl Ihren Lebensunterhalt als auch das Fernstudium bezahlen zu können. 

Ein Wechsel von Vollzeitstudium zu Teilzeitstudium und umgekehrt ist auch möglich.

Studienkredite und Ratenkredite im Vergleich

Für diejenigen, die keinen Anspruch auf BAföG haben und nebenbei nicht arbeiten können, besteht die Möglichkeit, einer finanziellen Förderung durch einen Studienkredit bzw. Ratenkredit von Banken und Sparkassen zu bekommen.

Typisch für Studienkredite ist, dass der Antragssteller keine größere Einmalzahlung erhält, sondern monatliche Beträge überweist bekommt. 

Gleichzeitig muss der Student Studiennachweise vorlegen, solange der Kredit läuft. Der beliebteste Kreditgeber bei Studierenden ist die KfW-Bank bzw. der KFW-Studienkredit.

Hier liegt der jährliche Effektivzins bei 4,02 Prozent. Die maximale Auszahlungsrate liegt bei 650 Euro pro Monat. Die erste Rückzahlung wird knapp ein halbes Jahr nach der Auszahlungsphase fällig. Ebenfalls beliebt ist der Anbieter „Bildungskredit“. 

Hier liegt der jährliche Effektivzins bei 0,8 Prozent. Allerdings werden monatlich auch nur maximal 300 Euro ausgezahlt. Zusätzlich ist eine Einmalzahlung von 3.600 Euro möglich. 

Die erste Rückzahlung ist erst vier Jahre nach der Auszahlung fällig, also nicht erst nach Abschluss des Studiums. Bitte beachten Sie, dass es das Geld nicht für ein Teilzeitstudium gibt.

Ansonsten gibt es noch verschiedene kleinere Anbieter, die sich teilweise von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Mittlerweile bietet häufig auch die örtliche Sparkasse Studienkredite an, wodurch Sie mindestens Kosten bezahlen lassen können.

Förderung durch Arbeitgeber

Die Förderung durch Arbeitgeber ist denkbar, wenn die Weiterbildung berufsbegleitend erfolgt. Viele Arbeitgeber suchen nach beruflichen Fachkräften und wenn Sie wissen, dass Sie nach dem Fernstudium einen großartigen Job machen, dann könnten Sie dieses Wissen nutzen, um mit dem Arbeitgeber über ein Fernstudium zu verhandeln. 

Bei dem Gespräch sollten Sie den Mehrwert für das Unternehmen in den Vordergrund rücken bzw was Sie nach der Weiterbildung zu bieten haben. Unternehmen verlieren ungern motivierte Mitarbeiter und wenn der Wunsch nach einer Weiterbildung geäußert wird, ist es denkbar, dass Arbeitgeber die Studierenden finanzieren und zum Beispiel die Studiengebühren bezahlen.

Schließlich erweitern Sie Ihren Horizont und helfen der Firma. Selbst wenn es keine 100 Prozent Finanzierung wird, wäre doch selbst ein 50 Prozent Anteil erfreulich.

Das Studium muss natürlich zu Ihrem Werdegang passen. Arbeitgeber können die Kosten steuerlich geltend machen. Keine Frage, dass ein Arbeitgeber ein Fernstudium steuerlich absetzen können, ist ein Grund, warum viele Arbeitgeber unterstützen möchten.

Fernstudium über Stipendien finanzieren

Immer häufiger gibt es die Möglichkeit, ein Fernstudium zu finanzieren, indem ein Stipendium beantragt wird. Dabei bekommen Sie für außergewöhnliche Leistungen einen bestimmten Betrag, mit dem Sie sich das Fernstudium finanzieren können. 

Das Aufstiegsstipendium des Bundesministeriums für Bildung und Forschung beispielsweise, fördert Vollzeitstudiengänge.

Wenn Sie z. B zwei Jahre Berufserfahrung und eine Ausbildung mit einer Gesamtnote von 1,9 oder besser abgeschlossen haben, besteht die Chance auf eine Finanzierung von bis zu 2.700 Euro jährlich für die komplette Regelstudiendauer.

Für diejenigen ohne Berufserfahrung ist das Weiterbildungsstipendium eine Möglichkeit. Wer unter 26 Jahre ist und beim Abschluss der Berufsausbildung eine Note von besser als 1,9 hatte, kann sich in den meisten Fällen Chancen ausrechnen.

Fernstudium finanzieren: Das Fazit

Wer ein Fernstudium absolvieren möchte, wird eine Möglichkeit finden müssen, die Studiengebühr und Folgekosten der Hochschule zu bezahlen.

Ideal ist es, wenn Sie ein Stipendium oder den Bildungsgutschein beantragen, weil Sie in diesen Fällen kein Geld zurückzahlen müssen. Auch die Förderung durch den Arbeitgeber, der ein Bachelor Studium oder Master Fernstudium bezahlt ist denkbar. 

Neben der Förderung durch den Arbeitgeber können die meisten Fernstudierenden auch arbeiten gehen. Kredite und BAföG sind da schon angenehmer, wenngleich diese Finanzierungsmöglichkeiten für ein Fernstudium mit Zinsen zurückgezahlt werden müssen.

Kostenloses Informationen anfordern:

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für die Finanzierung Ihres Fernstudiums. Die Optionen umfassen Aufstiegs-Bafög, Stipendien oder Förderprogramme der Länder. Denkbar ist auch, dass sich Ihr Arbeitgeber an den Kosten beteiligt oder dass ein Teil der Kosten von Ihren Eltern übernommen wird.

Wenn Sie wissen, welche Möglichkeiten der Finanzierung für Sie infrage kommen, können Sie sich für ein Bachelorstudium oder Masterstudium an einer Hochschule immatrikulieren und die Kosten bis zu einer gewissen Höhe darüber bezahlen lassen bzw. Kosten sparen.

Sie können sich entweder online bei den privaten Fernhochschulen informieren oder auch schriftlich Infos über die Höhe der oben genannten Möglichkeiten anfordern und erfahren, wie viel eine Förderung beträgt.

Natascha Petrow

Natascha Petrow

Autorin

Natascha Petrow, erfahrene Lehrerin und Expertin für digitale Bildung, leitet Fernstudium Informaterial. Mit umfassendem Wissen aus ihrer langjährigen pädagogischen Tätigkeit und inspiriert durch die Herausforderungen der Corona-Krise, widmet sie sich der Aufklärung über Fernstudien und Online-Lernen. Ihre fundierten Einblicke und praktischen Tipps bieten wertvolle Orientierung für alle, die effektive und qualitativ hochwertige Fernkurse suchen.