BAföG für Fernstudium: Top-Tipps und Ratgeber

Aktualisiert am 2. April 2024
 Autorin: | Gutachter: Sven Schmidt | Mitwirkender: Marcel Söder | Redakteurin: Petra Klein

Das Thema Bafög Fernstudium ist umfangreich und für Laien nicht einfach zu verstehen. Um die Angelegenheit für Sie zu vereinfachen, erfahren Sie jetzt die wichtigsten Informationen zu diesem Thema.

Das Fernstudium ist eine beliebte Variante für Berufstätige oder anderweitig beschäftigte Leute sich weiterzubilden, da man hier keinen Präsenzunterricht (oder nur sehr selten) an einer Hochschule hat.

Stattdessen bekommt man die Materialien auf einer online Plattform zur Verfügung gestellt und man muss alles selbst organisieren und erlernen. 

Zwar wird man von Professoren virtuell unterstützt, aber die meiste Arbeit bleibt für einen selbst. Auch, wenn dieses Prinzip erstmal verlockend klingt ist es sehr teuer.

Je nachdem an welche Uni man gehen will und welchen Studiengang man gewählt hat, können die Studiengebühren bis an die 20.000 EUR kosten.

Aufgrund der hohen Kosten und dem Fakt, dass nicht alle Menschen so viel bezahlen können, gibt es verschiedene Förderungsmöglichkeiten in Deutschland, die die Kosten entweder ganz oder zumindest teils übernehmen.

Für Fernstudenten gelten bestimmte Voraussetzungen für das BAföG

Für Fernstudenten ist es grundsätzlich auch möglich BAföG zu erhalten, jedoch unterscheiden sich die Voraussetzungen etwas zu regulären Studiengängen.

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Zum Einen haben nur Studenten bis zu ihrem 30. Lebensjahr (Bachelor-Studiengang) beziehungsweise 35. Lebensjahr (Master-Studiengang) die Möglichkeit BAföG zu beziehen.

Außerdem spielt auch das eigene Einkommen oder das der Eltern eine entscheidende Rolle, denn aufgrund dieser Daten wird schließlich berechnet wie viel BAföG der Student bekommt.

Hat man selbst ein relativ hohes Einkommen oder kann von der Familie unterstützt werden, so fällt das BAföG kleiner aus oder fällt sogar ganz weg.

Ein anderer Punkt ist auch die Art des Fernstudiums, denn grundsätzlich, genau wie bei regulären Studiengängen, haben nur diejenigen ein Anspruch auf BAföG, die ein Vollzeitstudium absolvieren.

Schüler-BAföG in Ihrem Fernstudium nutzen – Ist das möglich?

Schüler-BAföG wurde ins Leben gerufen für Schüler, die zum Beispiel nochmal ihr Abitur nachholen müssen und sich aufgrund ihrer schulischen Tätigkeit noch nicht selbst versorgen beziehungsweise irgendwo arbeiten können. 

Jedoch müssen auch hier gewisse Kriterien erfüllt sein, damit der Schüler überhaupt in Betracht gezogen wird.

Dazu gehört zum Beispiel, dass der Wohnort eine gewisse Distanz zur Schule haben muss oder es muss nachgewiesen werden, dass der Schüler bereits einen eigenen Haushalt führt, damit ein BAföG genehmigt werden kann.

Wie der Name jedoch bereits verrät ist ein Schüler-BAföG für Schüler und auch wenn diese bereits über 18 sein können, kann es nur beantragt werden, wenn die Schulbildung noch nicht abgeschlossen ist. Ein Student kann dies also nicht beantragen oder nutzen.

Hochschul Tipp & Fernhochschulen-Vergleich:

Im Folgenden sehen Sie verschiedene Fernhochschulen, die die Redaktion überzeugt haben.

Wie viel BAföG bekomme ich im Fernstudium?

Wie bereits erwähnt richtet sich der BAföG-Betrag nach der eigenen finanziellen Situation.

Wenn man laut Berechnungen gut in der Lage ist sich selbst sein Studium zu finanzieren beziehungsweise man von der Familie finanziell unterstützt werden kann (denn auch auf die elterlichen Finanzen wird ein Blick geworfen), wird dem Antrag auf BAföG nicht stattgegeben.

Momentan liegt der BAföG-Höchstsatz an monatlicher Unterstützung bei 861 EUR.

Elternunabhängige Förderung

Wenn es um das Thema BAföG geht, wird man häufig bemerken, dass auch die Finanzen der Eltern eine Rolle spiele und diese sogar der Grund dafür sein können, dass man selbst kein BAföG bekommt.

Jedoch werden nicht alle Studenten von ihren Eltern finanziell unterstützt oder die Studenten sind ohnehin schon lange Selbstversorger. In diesem Fall gibt es die Möglichkeit für elternunabhängiges BAföG. Doch auch hier müssen einige Kriterien erfüllt sein um dafür in Betracht gezogen zu werden.

Zum Einen muss man vor Antritt des Studiums bereits mindestens 5 Jahre lang berufstätig gewesen sein und auf eigenen Beinen stehen. Außerdem muss dem eine Berufsausbildung vorausgehen bzw. mindestens 3 Jahre Berufstätigkeit in dem erlernten Beruf. 

Der Antragsteller muss außerdem mindestens 30 Jahre alt sein um für elternunabhängiges BAföG überhaupt in Betracht gezogen zu werden.

Außerdem wird diese Art des BAföGs gewährt, wenn die Eltern des Studenten zum Beispiel verstorben sind oder sich nicht kümmern.

BAföG und Studienabbruch

Während es früher so war, dass BAföG beim Abbrechen des Studiums komplett zurückgezahlt werden musste, ist dies heute etwas anders geregelt.

Je nachdem wie die BAföG-Unterstützung berechnet worden ist, ergibt sich ein Betrag, von dem die eine Hälfte quasi “geschenkt” ist. Egal ob man das Studium abbricht oder verlängert, diesen Teil muss man nicht zurückzahlen.

Die andere Hälfte hingegen muss man zurückzahlen und zwar ohne Zinsen. Dabei gibt es die Möglichkeit den ausstehenden Betrag entweder einmalig 5 Jahre nach Beendigung des Studiums zu zahlen oder in monatlichen Ratenzahlungen.

Fernstudium Kosten von der Steuer abziehen

Wenn es sich beim Fernstudium um ein Erststudium handelt, hat man die Möglichkeit bis zu 6.000EUR der Kosten pro Jahr als Sonderausgabe von der Steuer abzusetzen. 

Ausschlaggebend ist dafür die Motivation des Studierenden, denn dieser kann die Kosten nicht von der Steuer absetzen, wenn er vom Arbeitgeber aufgefordert wurde das Fernstudium zu absolvieren.

Um die Gebühren von der Steuer abzusetzen muss es der eigene Wunsch des Studenten sein, das Fernstudium zu machen und abzuschließen.

Für Berufstätige gibt es jedoch die Möglichkeit einen Teil der Kosten als Werbungskosten von der Steuer abzusetzen. Dafür muss der Arbeitgeber aber bescheinigen, dass das Fernstudium essentiell für die Ausführung des derzeitigen Berufs ist.

Alternative Finanzierungsmöglichkeiten

Abgesehen von BAföG gibt es auch einige andere Methoden das Fernstudium zu finanzieren, da BAföG auch sehr auf Berechnungen basieren und diese der Realität nicht immer gerecht werden.

Für diejenigen, die bereits berufstätig sind und sich aufgrund ihres derzeitigen Jobs weiterbilden wollen, gibt es die Möglichkeit vom Arbeitgeber gesponsert zu werden.

Dabei sollte natürlich das Gespräch mit dem Arbeitgeber gesucht werden um zu schauen, ob dieser überhaupt angetan ist von der Idee und wenn ja, wie viel er sich an den Gebühren beteiligen würde.

Die anderen, die zum Beispiel aus einer wohlhabenden Familie kommen, können natürlich auch dies als Finanzierungsmöglichkeit in Betracht ziehen und das Gespräch mit Familienmitgliedern suchen.

Abgesehen von diesen beiden Möglichkeiten gibt es auch die Option ein Stipendium zu bekommen. Dies wird meist von der Uni selbst angeboten und man kann sich darauf bewerben. 

Dabei wird zwischen einem Voll- und einem Teilstipendium unterschieden, wobei bei einem nur ein Teil der Kosten und bei der anderen Variante alle Kosten übernommen werden. Dabei ist jedoch zu beachte, dass nicht alle Hochschulen ein Stipendium anbieten. Hierbei muss sich individuell bei der Hochschule erkundigt werden.

Fernstudium mit einem Kredit finanzieren

Grundsätzlich ist dies nicht möglich, da Studenten keine Kredite aufnehmen können.

Insbesondere, weil sie meist nicht in der Lage sind nebenbei zu arbeiten und so lange nichts an die Bank zurückzahlen können.

Ausnahmen bestehen dabei in der Regel nur, wenn der Student von zuhause keine Unterstützung bekommt bzw. kriegen kann und falls, andere Finanzierungsmöglichkeiten auch nicht zustande gekommen waren.

Stipendien

Wie bereits erwähnt gibt es auch die Möglichkeit sich sein Studium durch ein Stipendium zu finanzieren.

Eine Möglichkeit ist dabei ein Stipendium direkt von der ausgewählten Hochschule, welches entweder ein Teil oder alle Kosten der Studiengebühren übernimmt.

Eine andere Art des Stipendiums wird vom Bundesministerium für Bildung angeboten, auf das sich ebenfalls beworben werden kann.

Auch hier gibt es die Möglichkeit auf eine komplette Übernahme der Studienkosten oder eine Teilübernahme.

Auch dies kann möglicherweise wieder an die generelle, eigene finanzielle Situation geknüpft sein.

Vorteile des BAföGs für Fernstudierende

Ein Vorteil des BAföGs für Fernstudierende ist die Berechnung und des daraus entstehenden Betrages, der benötigt wird, damit der Student sein Studium beenden kann.

Gleichzeitig kann der Student sich darauf verlassen, dass er jeden Monat ein bisschen Geld bekommt und sich so neben dem Studium mit allem wichtigen versorgen.

Auch die Regelung, dass ein Fernstudent nicht alles zurückzahlen muss, sollte er erkennen, dass das Studium für ihn nicht die richtige Wahl war, ist sehr Fernstudenten freundlich und ein großes Entgegenkommen von Seiten des Staates.

Fazit

Das Fernstudium erfreut sich immer größerer Beliebtheit, insbesondere deswegen, da man von überall aus studieren kann.

Auch eine Berufstätigkeit, die nebenbei weiterlaufen muss, ist im Rahmen eines Fernstudiums kein Hindernis, da der Student sich alles selbst einteilen kann.

Jedoch hat auch ein Fernstudium seine Nachteile und ein besonders großer davon sind die hohen Studiengebühren und Kosten, die da noch zu kommen.

Mittlerweile gibt es in Deutschland jedoch viele verschiedene Förderungsmittel, die auch für Fernstudenten möglich sind, was eine große Unterstützung für sie ist.

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